openSUSE 13.1 installieren

nach langem Hin- und Her habe ich mich jetzt doch entschieden, die openSUSE 13.1 zu installieren.
Auf meinem am 19.11.2013 bekommenen nagelneuen Linux-Notebook Tuxedo DX1302 war von linux-onlineshop.de wunschgemäß openSUSE vorinstalliert, natürlich die zu der Zeit aktuelle Version 12.3. Aber genau am 19.11.2013 kam auch die Version openSUSE 13.1 heraus.
Zuerst dachte ich, ich kann auch mit der älteren Version leben… und ich will erst mal alles in Ruhe kennenlernen. Dann las ich von den immer noch signifikanten Problemen, die beim Upgrade von einer auf die nächste Version auftreten können… obwohl, was man da liest, heißt nix: Auch bei Mac OS X liest man das immer wieder, dass ein Clean Install besser sei als ein Upgrade. Ich habe seit 10.2.7 auf meinem 17″ Apple immer nur Upgrade gemacht, und nie ein Problem damit gehabt. Aber gut.
Und ich las an mehreren Stellen, die neue openSUSE sei so genial, so fehlerfrei, so perfekt wie noch nie, weit besser als alle 12er-Versionen, und sie soll verlängerten Support bekommen, ähnlich den LTS-Versionen von Ubuntu. Eine Versuchung!

Gestern habe ich also das neue 13.1 einfach mal installiert, sicherheitshalber auf die bisherige Ubuntu-Partition. (Mit der Ubuntu-Installation war ich eh nicht glücklich, die mache ich dann mal neu…) Und es hat alles funktioniert, zumindest bis auf die Webcam, die ganze Hardware. Auch all das, was in Ubuntu nicht funktioniert hat, insbesondere die Helligkeitssteuerung des Bildschirms, was für die Akkulaufzeit schon sehr wichtig ist.
Also, Hardware alles bestens.
Aber Software-seitig?
Weniger berühmt.
Natürlich geht alles Einfache, das ist ja auch kein Wunder, wir haben 2014. Mein erster Linux-Computer war 1999… schon ne Zeit lang her.
Aber dann, die Feinheiten. Insbesondere mit dem Netzwerk. Nicht fein:
Der Computer war von außen weder per ssh zu erreichen, noch per Rechnername überhaupt zu pingen. (Kein Problem war ping per IP.) Woran fehlt’s?
1. Avahi, oder zeroconf, war zwar installiert und lief, aber der zugehörige Firewallport musste erst umständlich geöffnet werden. In der Liste der hinzufügbaren Dienste in Yast2 war aber kein Avahi zu sehen. Erst als ich in „Software hinzufügen“ mal Avahi angeklickt hatte, obwohl es eh schon installiert war und lief, erschien auch in der Firewall Einstellung in Yast2 der Avahi/Bonjour/Zeroconf-Eintrag. Sehr seltsam, und nicht so, wie es sein soll. Aber, was soll’s. Hinzugefügt, ein Problem weniger, so weit so gut.
2. ssh: war installiert, aber sshd lief einfach nicht. Hmm. Lange habe ich alle Yast2-Module rauf und runtergeklickt. Nix. Keine Erwähnung von sshd. Nicht mal in dem total langen, unübersichtlichen Editor für Sysconfig (ich hasse es) war das zu finden.
Endlich stieg ich auf Websuche um. Auf opensuse.org fand ich einen langen Artikel über ssh-Konfiguration. Alles steht da, außer was wichtig ist, insbesondere fehlt, wie man den Server so konfiguriert, dass er automatisch startet, was ja wohl das mindeste sein sollte. Dafür fand ich einen Hinweis, man solle sich das Modul yast2-sshd nachinstallieren, um genau das einfach machen zu können.
Yippie!!! Allein, zu früh gefreut: das Modul gibt es gar nicht (mehr). Dafür gibt es eine Fülle an anderen noch-nicht-installierten Yast2-Modulen. Darunter auch ein alter Bekannter: xinetd. Genau mit dem hatte ich vor Jahrzehnten schon Dienste für bestimmte Runlevel aktiviert zum Autostart. Also diesen Dinosaurier installiert, und – Überraschung – es ist nicht das alte Tool, sondern überarbeitet, und verschweigt seinen alten Namen hartnäckig. Statt xinetd heißt es jetzt Services Manager oder Dienste-Verwaltung, aber es tut das richtige! Und darauf kommt es an.
Dort ein Häkchen bei sshd und fertig… Seufzer der Erleichterung.
Eine andere Sache, die man wohl immer machen sollte, nach der openSUSE Installation, ist die Paketquellen in Yast2 zu ändern: DVD rausschmeißen, denn die will man ja nicht ständig einlegen müssen, und dafür Packman einschalten und vielleicht noch das ein oder andere Buildservice-Repository, je nach Vorlieben.
Erst danach findet Yast2 so wichtige Software wie Scribus, OpenShot, gFTP und Bluefisch, ohne die ich mit dem Rechner nichts anfangen könnte. Andere Killer-Apps wie Gimp, Inkscape, LibreOffice, Firefox, Choqok, sind schon installiert bzw finden sich in den Standard-Paketquellen.

Und dann ist das neue System fertig, dank der Tatsache, dass ich das separate Home-Verzeichnis übernehmen konnte, und somit auch all die lästigen Einstellungen zu Hintergrundbild, Zahl der Desktops, Favoriten im Startmenü, ssh-private-public-keys, usw usw alles schon da und fertig sind… Super.

Interessant auch diese seltsame Ähnlichkeit zum Mac:
Obwohl alle Passwörter via KWallet (Mac: Schlüsselbund) mitgesichert (Mac) waren bzw mit dem übernommenen Homeverzeichnis mitkamen (Linux), musste ich doch die WLAN Passwörter trotzdem neu eingeben… Sollte es da einen technischen Grund dafür geben? Oder ist das abgekupfert?

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