Raspberry Pi: HOWTO für simple headless server

Am 23. Juli 2012 hatte ich mir den Raspberry Pi bestellt, leider bei RS, mit einer erst nach dem Bestellvorgang sichtbaren Lieferzeitangabe „within 18 weeks“ => Woche 48 (26. November…).
Heute nun am 6. Dezember in der 49 Woche kam das süße kleine Computerchen endlich an.
Es gibt wunderbare Dokumentation im Netz, Quickstart-Guides oder ausführlichere Anleitungen. Für meinen Fall passte das alles gar nicht, denn ich will
– NICHT eine Tastatur über USB anschießen und
– NICHT einen Bildschirm über HDMI oder DVI anschließen.
Die graphischen Oberflächen interessieren mich gar nicht.

Denn ich möchte den kleinen Computer als Modelleisenbahn-Steuercomputer verwenden, und das heißt bei mir: ich will den RPi als „headless server“ aufsetzen.
Das ist in der Tat noch viel einfacher, als was in den lieben Quick Start Guides erklärt wird.
Ich habe folgendes gemacht:

1. Betriebssystem herunterladen und auf SD-Karte installieren
– ich nahm eine 4GB SD Card
– zum Glück habe ich mich für die Distribution Raspbian “wheezy” entschieden, siehe hier.
– die Anleitung für Download und Installation von Mac (oder Linux oder Windows) Host ist hier zu finden, perfekt, das schreibe ich nicht nochmal neu.
Ich habe mich nach der Anleitung im Abschnitt „Copying an image to the SD card in Mac OS X (command line)“ gerichtet, und zwar sehr gewissenhaft (der Volume-Name war dann bei mir „/dev/rdisk2“).

2. SD Card in RPi einstecken

3. Netzteil (5V/1200mA) in die Steckdose stecken, den microUSB Stecker in den RPi stecken.

4. Mit einem Ethernet-Kabel den Ethernet-Port des RPi mit dem LAN verbinden.

Das war schon alles, hardwaremäßig.
Nun geht es am Computer weiter.
Der RPi wählt sich per DHCP ins LAN ein – das ist bei der Distro Raspbian “wheezy” dankbarerweise so vorinstalliert.
Noch besser: Es läuft ein SSH-Server, man kann sich also als User „pi“ einloggen.
Dazu muss man aber erst mal die IP-Nummer des RPi wissen.
Die kann man zB mit einem Portscanner herausfinden, ich habe mein altbewährtes Tool nmap benutzt.
> nmap -A 192.168.1.0/24 (entsprechende Basis-IP deines LAN einsetzen)
Dann kann man also einloggen:
ssh pi@192.168.1.11 (entsprechende IP deines RPi einsetzen)
Dann kann man sich zB per cd und ls ein bisschen auf dem neuen Rechner umschauen… und weiter geht’s:
Gleich mal das Programm zur Erstkonfiguration aufrufen, wie vom RPi selbst vorgeschlagen:
sudo raspi-config
Das einzige, was ich da drin gemacht habe, war der Punkt, die Partitionsgröße von 2GB auf die tatsächliche Kartengröße zu ändern, bei mir also auf 4GB.
Dann habe ich noch diese Programme installiert, ohne die ich mich nicht wohl fühle: rsync zur bequemen Dateisynchronisation von Ordnern auf meinen anderen Computern mit dem RPi, nmap für Netzwerkprobleme und avahi, damit sich der Raspberry Pi wie ein Mac per Name im LAN finden lässt, also nix mehr mit IP-Adresse suchen.
Wenn avahi läuft, findet ein Mac oder sonstiger Computer mit Avahi (oder Bonjour oder Zeroconf oder Rendezvous oder wie immer) den RPi unter „raspberrypi.local“ im Netz. Sehr angenehm.
sudo apt-get update
sudo apt-get install rsync
sudo apt-get install nmap
sudo apt-get install avahi-utils

Nachher kann man schon von jedem Mac oder jedem mit Avahi verfeinerten Linux den RPI im LAN so finden:
ping raspberrypi.local Nett.

So, jetzt warte ich auf das Tageslicht, damit ich meine Pythonskripte zur Eisenbahnsteuerung auf dem RPi laufen lassen und testen kann. Spannend!

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