openSUSE 10.3

Über opensuse 10.3 findet man in Zeitschriften und online sehr widersprüchliche Erfahrungsberichte und Kritiken. Darauf hatte ich mir vorgenommen, auch dieses Release zu überspringen und auf das nächste zu warten oder überhaupt die Distribution zu wechseln.
Jetzt lag aber openSUSE 10.3 auf DVD der Zeitschrift c’t (heise Verlag) bei, eine große Versuchung, es mal selber auszuprobieren. Auf meinem alten Gericom X5 Notebook (5 Jahre alt!) war SUSE 9.1 und SUSE 10.0 installiert. Also bügelte ich die 9.1 und spielte die nagelneue 10.3 drüber.
Die Installation verlief wunderbar glatt, wenn auch ziemlich langsam. Der Dialog zur Einrichtung meines etwas problematischen internen WLAN-USB-Adapters mit PrismII-Chipsatz sah hoffnungsvoll aus, versagte aber wie bisher bei allen ausprobierten Distris. Na gut, mein uraltes bewährtes Skript für diesen Zweck geht noch immer, also kein Problem.
Auch NetAtalk, die freie AppleTalk-Implementierung, funktionierte praktisch sofort, nachdem ich das Paket eingespielt und die Settings-Dateien von 10.0 auf 10.3 kopiert hatte.
Mit der Oberfläche hatte ich erst ein paar Problemchen, das kam wohl daher, weil ich leichtsinnigerweise Gnome statt KDE als Desktop ausgewählt hatte. Nach dem nachträglichen Umschalten auf KDE waren ein paar Einstellungen immer noch auf Gnome, und das machte z.B. beim Anmeldebildschirm, beim Abmeldemenü und beim Screensaver Schwierigkeiten, aber nichts Schlimmes. Das meiste habe ich durch gründliches Durchschauen der /etc/sysconfig-Settings in YAST beheben können.
Überhaupt YAST, da hat sich einiges getan. Schon lässig, wie einfach da jetzt sudo und vieles andere einzurichten ist. Und es ist die erste Version von SuSE, bei der der „Wechsel der Installationsquelle“ wirklich gut funktioniert! Endlich kann man ganz leicht die DVD abwählen und dann im Schrank verstauen und vergessen, weil sich YAST ab diesem Zeitpunkt alles aus dem Netz holt, so wie es sein soll. (Ich hatte SuSE 7.0, 7.2, 8.0, 8.2, 9.1, 10.0 vor dem neuen 10.3 – zu den Versionen dazwischen kann ich nichts sagen.)
Gesponnen hat YAST beim Ändern des Bootmanagers, aber mit allerlei Tricks und dank der Reparaturfunktionen auf der DVD bekam ich das wieder hin.

Fein, ein nagelneues Linux auf meinem uralten X5!

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