Wissensmanagement - Modelle

Die 4 Akte des Wissensmanagements (Schüppel)

Erst wissen, dann wägen, dann wagen.
Unbekannt

Der konzeptionelle Rahmen zum Aufbau von Wissensmanagement in einem Unternehmen beinhaltet nach Schüppel [Schü96] vier aufeinanderfolgende Akte, die auf die Ausschöpfung der prinzipiell erreichbaren Wissens- und Lernpotentiale eines Unternehmens gerichtet.

Die 4 Akte des Wissensmanagements (Schüppel)

  1. Akt: Rekonstruktion der Wissensbasis
    Im ersten Akt steht die systematische Auseinandersetzung mit den für das eigene Geschäft charakteristischen Wissenselementen im Vordergrund. Man erhält einen rudimentären Überblick über das Kernwissen des Unternehmens.
  2. Akt: Analyse der Lernprozesse
    Im nächsten Schritt setzen sich die Organisationsmitglieder in selbstreflexiver Weise mit den individuellen und kollektiven Lernprozessen auseinander. Mit Hilfe der Analyse der Lernprozesse erhält man eine Diagnose typischer Verlaufsmuster organisatorischer Lernprozesse. Weiters erhält man einen Einblick darüber, wer mit welchem Wissen an diesen Lernprozessen beteiligt ist.
  3. Akt: Identifizierung der Wissens- und Lernbarrieren
    Typische Lernmuster und Barrieren der an den Lernprozessen beteiligten Individuen werden identifiziert.
  4. Akt: Gestaltung des Wissensmanagements
    Die ersten drei Akte dienen der Analyse der Istsituation des Unternehmens. Das organisatorische Wissen steht nun als Managementobjekt im Vordergrund. Erst jetzt macht die konkrete Ausgestaltung eines an das jeweilige Unternehmen angepassten Wissensmanagements Sinn.
Die konkrete Gestaltung des Wissensmanagements erfolgt durch die Modellierung einer Wissensspirale nach Nonaka/Takeuchi [NoTa95] unter Berücksichtigung folgender Wissenspotentiale:
  1. Berücksichtigung innerer und äußerer Wissenspotentiale mit der zentralen Frage nach den relevanten Wissensträgern
  2. Berücksichtigung aktueller und zukünftiger Wissenspotentiale bezüglich der Frage nach den relevanten Wissensinhalten
  3. Berücksichtigung von explizitem und implizitem Wissen hinsichtlich dem Aspekt der Sichtbarkeit und Kommunizierbarkeit des Wissens
  4. Berücksichtigung von Erfahrungs- und Rationalitätswissen unter dem Gesichtspunkt der Reichhaltigkeit von Wissen.

Wissenspotentiale

Dieses Modell orientiert sich an einem strukturierten Veränderungsprozess. Die ersten drei Akte beziehen sich auf Kontextgestaltung. Die Ableitung von Wissenszielen aus den Unternehmenszielen bleibt in diesem Modell unklar und passiert höchstens implizit. Es ist nur bedingt als Implementierungsmodell geeignet, weil es ein theoretisches Konzept ist, aus dem sich allerdings konkrete Prozesse des Veränderungsmanagement ableiten lassen.

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© 2000-2003 Angelika Mittelmann

Geändert am 23. Nov. 2001