Wissensmanagement Methoden/Werkzeuge

bullet1 Wissensentwicklung
bullet2 Kreativitätstechniken

bullet3 Brainstorming, -writing (Methode 635), - by Walking

WAS
Brainstorming (und seine Varianten Brainwriting/Brainstorming by Walking) ist eine kreative Gruppentechnik, die benutzt wird, um eine wertfreie, unstrukturierte und rasche Ideenfindung durchzuführen.
WARUM
Ziel der Methode ist es, eine möglichst breitgestreute Sammlung von Ideen zu einem Thema, Konzept oder zu einer Problemlösung zu erhalten. Dabei soll kreatives Denken (innerhalb) einer Gruppe gefördert werden.
Wird diese Methode in einem offenen und von Vertrauen geprägtem Klima eingesetzt, so hat jeder Teilnehmer die Möglichkeit, die gesammelten Ideen zu hinterfragen, zu diskutieren und sich mit diesen auseinanderzusetzen. Gerade durch Diskussion und Visualisierung der Ideen wird die Lernfähigkeit jedes einzelnen Teilnehmers gefördert. Neue Ideen erweitern den Wissens- und damit auch den Lernhorizont. Durch den Einsatz der Methode werden soziale Fähigkeiten (Verständnis, Diskussion und Akzeptieren von Ideen/ Meinungen/ Einstellungen anderer Teilnehmer) und Kreativität (spontanes Reagieren auf Ideen anderer Teilnehmer) gefördert.
WIE
Brainstorming besteht aus vier Phasen: Problemerfassung, Kreativität in der Gruppe, Individuelle Reflexion und Evaluierung/Strukturierung.
Je nach Schwierigkeit und Komplexität des Problems kann eine entsprechende Vor- bzw. Aufbereitung des Problems sinnvoll sein. Allgemein wird zuerst das Problem formuliert bzw. erkannt und an die Teilnehmer weitergeleitet. Bei komplexen Problemen soll danach eine Einwirkungszeit von ca. 2 bis 3 Tagen stattfinden. Beim eigentlichen Brainstorming (Dauer ca. 20 Minuten für ein Thema) werden Ideen in der Gruppe gesammelt und von den Teilnehmern oder vom Moderator festgehalten (Karte, Plakat usw.). Die gesammelten Ideen können anschließend durch Einsatz der Metaplan Methode bei Bedarf noch einmal individuell reflektiert werden (entweder direkt beim Gruppentreffen oder innerhalb einer Woche).
Beim Brainwriting, auch bekannt unter Methode 635, erfolgt die Ideensammlung schriftlich. Dabei erhalten idealerweise 6 Personen ein Blatt Papier mit der Fragestellung. Sie schreiben 3 Lösungsvorschläge in den nächsten 5 Minuten nieder und reichen das Blatt an den nächsten Teilnehmer weiter. Dieser lässt sich durch die niedergeschriebenen Ideen inspirieren und fügt seinerseits drei Lösungsvorschläge in fünf Minuten hinzu, bis jeder auf jedes Blatt drei Lösungsvorschläge notiert hat. Der Vorteil dieser Variante gegenüber dem klassischen Brainstorming ist, dass auch Personen, die nicht gerne vor Gruppen sprechen, eingebunden werden können. Der Nachteil dieser Methode ist der große Zeitdruck, dem die Teilnehmer unterliegen.
Dieser Nachteil kann durch die Verwendung einer Variante des Brainwriting, dem Kollektiven Notizbuch, vermieden werden. Dabei wird ein Notizbuch, in dem auf der ersten Seite die Fragestellung beschrieben ist, von Teilnehmer zu Teilnehmer weitergegeben, bis alle ihre Ideen in das Kollektive Notizbuch geschrieben haben.
Brainstorming by Walking ist eine Variante des Brainstorming, die sich besonders gut für große Personengruppen eignet. Die Teilnehmer verteilen sich dabei in ungefähr gleich großen Gruppen vor Pinwänden, auf denen die Fragestellung notiert ist. Anschließend schreiben die Gruppenmitglieder ihre Lösungsvorschläge auf die Pinwand, bis ihnen nichts mehr dazu einfällt. Dann wandern sie zu den anderen Pinwänden weiter und fügen dort einen Lösungsvorschlag hinzu, wo ihnen etwas dazu einfällt. Wenn niemand mehr etwas schreibt, wird der Prozess beendet.
Referenzen


    Copyright 1998-2006 Angelika Mittelmann. Letzte Änderung am 18.06.2006.